Auf die Frage, wie europäische Geschäftsführer*innen die interne Mobilität angehen und fördern, gab ein knappes Drittel (32 Prozent) an, Stellenangebote auch intern zu kommunizieren. In Deutschland liegt diese Zahl mit rund 26 Prozent noch einmal deutlich niedriger. Lediglich in drei von zehn europäischen Unternehmen beraten sich Manager*innen mit der HR-Abteilung darüber, welche Talente sie suchen. In 27 Prozent aller europaweit befragten Unternehmen besprechen Manager*innen, Mentor*innen oder Coaches die Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten mit Angestellten. Bei einem Viertel ist die interne Mobilität noch keine gängige Praxis, sodass Unternehmen nur im Fall offener Stellen prüfen, ob diese intern besetzt werden können.
Nur etwas mehr als die Hälfte der europäischen Unternehmen setzt Technologie ein, um die interne Mobilität zu strukturieren: Hier nutzen wiederum 55 Prozent digitale Anwendungen und intelligente System, um beispielsweise vorauszusagen, welche Talente in welchen Abteilungen zukünftig benötigt werden. Lediglich 17 Prozent greifen auf ein Talent Management System zurück, das genau verfolgt, welche Fähigkeiten vorhanden sind und welche noch fehlen. Auch ein Personalplanungstool wird bisher selten genutzt – nur 15 Prozent der Unternehmen setzen bisher darauf. Um bestehende Mitarbeiter*innen mit offenen Stellen oder neuen Projekten zu verknüpfen, bietet sich ein Marketplace-Tool an, das bisher allerdings lediglich rund 13 Prozent der Unternehmen einsetzen. Deutschland schneidet hier im europäischen Vergleich besser ab: Rund 28 Prozent der Unternehmen nutzen bereits ein Talent Management System, auf ein Personalplanungstool setzen rund 22 Prozent. Auch Marketplace-Tool erfreuen sich mit knapp 19 Prozent in Deutschland größerer Beliebtheit als im europäischen Durchschnitt.
Der Einsatz von Assessment- und Development-Centern erlaubt es Arbeitgeber*innen, noch unentdeckte Talente in den eigenen Reihen zu finden, zu internen Mobilitätsentscheidungen zu motivieren und maßgeschneiderte Entwicklungspfade zu eröffnen. Sie geben ihren Mitarbeiter*innen damit die Möglichkeit, auf einer neuen Stelle unter den bestmöglichen Bedingungen zu starten. So wird aus der internen Mobilität eine Erfolgsgeschichte. Doch viele Unternehmen unterschätzen die Bedeutung der internen Mobilität. Die Anzahl der Unternehmen, die Mitarbeiter*innen in ihrer Karriere und ihren Aufstiegsmöglichkeiten aktiv begleiten, liegt bei etwas mehr als 27 Prozent. Das Potenzial für Fortschritte und Verbesserungen ist hier entsprechend groß, dazu entstehen für Unternehmen wie Mitarbeiter*innen klare Vorteile: Rekrutierungskosten bleiben niedrig, während gleichzeitig die Motivation steigt.
Über die Studie
Im Juni hat SD Worx insgesamt 2.746 Entscheidungsträger*innen von europäischen Unternehmen aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Spanien, dem Vereinigten Königreich, Schweden und der Schweiz befragt. Themen der Umfrage waren ihre Prioritäten und Herausforderungen im Bereich HR, aber auch Outsourcing, HR Service Delivery, Talent Development und Mobility, Performance und Digital HR. In die Studie wurden Unternehmen aus allen Sektoren einbezogen.
Rund 60 Prozent der befragten Unternehmen haben weniger als 250 Mitarbeiter*innen, rund 30 Prozent haben zwischen 250 und 3.000 Beschäftigte und 10 Prozent haben mehr als 3.000 Mitarbeiter*innen. Etwa die Hälfte ist im Dienstleistungssektor tätig, aber auch Unternehmen aus dem Agrarsektor, der Industrie und dem staatlichen Sektor sowie gemeinnützige Unternehmen wurden befragt.