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Starker Anstieg von psychischen Erkrankungen

Neue Studie deckt auf: Immer mehr psychische Probleme

Das Arbeitspensum steigt. Der Frust wächst. Die Zahl der psychisch bedingten Ausfälle ist im vergangenen Jahr drastisch gestiegen. Das Zeigen aktuelle Ergebnisse der KKH.

Starke Zunahme von psychischen Erkrankungen

Die Ergebnisse spiegeln die Entwicklung der vergangenen Corona-Jahre wider. Die Zahl der Erkrankungen auf Grund psychischer Probleme ist deutlich angestiegen. Im Jahr 2022 verzeichnete die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) einen Anstieg gegenüber 2021 um knapp 16 Prozent.

Die absoluten Zahlen lesen sich deutlich niederschmetternder. Bundesweit gab es insgesamt 57.500 Krankschreibungen wegen seelischen Leidens. Daraus ergeben sich 2,3 Millionen Fehltage.

Männer häufiger betroffen

Auffällig ist: Der Zuwachs an psychischen Erkrankungen bei Männern. Noch immer liegt der absolute Anteil bei Frauen höher, doch der Abstand wird zunehmend kleiner.

In 2021 verzeichnete die KKH ein Plus bei den Männern um 40 Prozent. Bei den Frauen waren es knapp 19 Prozent.

Weniger Sport möglich

Die Gründe für den Anstieg bei den Männern sind vielfältig. Laut KKH-Arbeitspsychologin Antje Judick zeigten die Corona-Einschränkungen spürbar Wirkung. Besonders auf Männer die vorher aktiv im Vereins- und Mannschaftssport wie Handball oder Fußball aktiv waren.

Zum einen waren sie von einem aktiven Bewegungsmangel betroffen. Zum anderen gab es keinen sozialen Austausch. Das hatte gravierende Folgen und wirkte sich negativ aus auf „Antrieb und Motivation und die allgemeine Stimmungslage“, so Judick. Ein Grund mehr, dass Unternehmen den Fokus auf das sogenannte "Employee Well-Being" zu legen.

Wirtschaftlicher Faktor ebenfalls prägend

Einen weiteren Einfluss auf den Anstieg psychischer Erkrankungen bei den Männern ist die wirtschaftliche Unsicherheit. Neben Corona haben weitere belastende Faktoren wie der Ukraine-Krieg und die Inflationen einen negativen Einfluss.

Bei den Frauen spielt überwiegend der Spagat aus Job und Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen eine Rolle.

Dieses Problem gab es bereits vor Corona. Wurde aber durch die weltweite Pandemie noch verstärkt. Deswegen schlägt sich der Anstieg von 19 Prozent in den Statistiken nicht so stark nieder.

    Christoph Mers

    Online Content Manager