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Rekrutierung rückt für Unternehmen immer stärker in den Fokus

Nach einer Corona-bedingten Flaute der Wirtschaft zieht sie mittlerweile wieder stark an. Damit flammt auch der War for Talent neu auf, da zahlreiche Unternehmen neue Talente suchen. Europäische Unternehmen sehen sich dazu stark in den eigenen Reihen um: Vier von zehn freien Stellen werden heute intern besetzt. Das geht aus einer Umfrage des HR- und Payroll-Spezialisten SD Worx hervor, die in vierzehn europäischen Ländern durchgeführt wurde. In Irland und der Schweiz werden sogar mehr als die Hälfte der Vakanzen intern besetzt.

  • Unternehmen besetzen vier von zehn offenen Stellen intern
  • Nur jedes dritte Unternehmen kommuniziert freie Stellen intern
  • Lediglich die Hälfte der Unternehmen setzt auf digitale Lösungen für die interne Mobilität

    Werden freie Stellen im Unternehmen mit bereits bestehenden Mitarbeiter*innen besetzt, steigt deren Motivation, während Rekrutierungskosten sinken.

    Nachdem das Thema Rekrutierung 2020 nur auf Platz zehn der HR-Prioritäten in europäischen Unternehmen stand, ist es nur ein Jahr später schon auf Platz drei vorgerückt. Ein Grund dafür ist die sich erholende Wirtschaft nach der Corona-Pandemie, durch die Unternehmen wieder nach neuen Mitarbeiter*innen suchen. Oft benötigen sie auch Mitarbeiter*innen mit anderen Profilen als bisher, da sich die Arbeitsweise während der Pandemie verändert hat. Um diese Stellen zu füllen, schauen viele europäische Unternehmen zunächst auf das eigene Personal: Rund 41 Prozent der freien Stellen besetzen sie mit bestehenden Mitarbeiter*innen. Ähnlich verhält es sich auch in Deutschland: Hier werden rund 43 Prozent der freien Stellen intern besetzt, rund 23 Prozent der Befragten geben an, dass diese Zahl seit Beginn der Corona-Krise gestiegen ist.

      War for Talent fördert interne Lösungen

      Viele Unternehmen haben durch die Corona-Pandemie ihre Arbeitsweise angepasst, den digitalen Wandel beschleunigt oder ihre Produkte und Dienstleistungen auf die neuen, veränderten Bedürfnisse ihrer Kund*innen zugeschnitten. Diese Veränderungen brauchen oft auch neue oder andere Fähigkeiten als bisher – was erklärt, warum die Rekrutierung bei Unternehmen wieder weit oben auf der Agenda steht. Doch die richtigen Mitarbeiter*innen mit den richtigen Fähigkeiten zu finden, ist nicht immer einfach. Eine Möglichkeit: die interne Rekrutierung und bei Bedarf Weiterbildung vorhandener Mitarbeiter*innen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es Beschäftigten, sich weiterzuentwickeln, fördert die Employee Experience, das Engagement und die Loyalität. Gleichzeitig wird das Unternehmen auch als Arbeitgeber attraktiver.

      In der Schweiz (53 Prozent) und in Irland (52 Prozent) besetzen Unternehmen eine neue Stelle deutlich öfter intern als extern. Unternehmen in Österreich (49 Prozent), Italien (47 Prozent) und im Vereinigten Königreich (47 Prozent) finden ungefähr für die Hälfte ihrer Stellenangebote jemanden in den eigenen Reihen. Auch Deutschland und Polen liegen mit je 43 Prozent über dem Durchschnitt. Lediglich Spanien (38 Prozent), Frankreich (36 Prozent), Belgien (34 Prozent) und die Niederlande (31 Prozent) liegen darunter. Deutliche Außenseiter sind die skandinavischen Länder, die nur 19 Prozent ihrer Stellen mit vorhandenen Mitarbeiter*innen besetzen.

        Nur jedes dritte Unternehmen kommuniziert freie Stellen intern

        Auf die Frage, wie europäische Geschäftsführer*innen die interne Mobilität angehen und fördern, gab ein knappes Drittel (32 Prozent) an, Stellenangebote auch intern zu kommunizieren. In Deutschland liegt diese Zahl mit rund 26 Prozent noch einmal deutlich niedriger. Lediglich in drei von zehn europäischen Unternehmen beraten sich Manager*innen mit der HR-Abteilung darüber, welche Talente sie suchen. In 27 Prozent aller europaweit befragten Unternehmen besprechen Manager*innen, Mentor*innen oder Coaches die Karriere- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten mit Angestellten. Bei einem Viertel ist die interne Mobilität noch keine gängige Praxis, sodass Unternehmen nur im Fall offener Stellen prüfen, ob diese intern besetzt werden können. 

        Nur etwas mehr als die Hälfte der europäischen Unternehmen setzt Technologie ein, um die interne Mobilität zu strukturieren: Hier nutzen wiederum 55 Prozent digitale Anwendungen und intelligente System, um beispielsweise vorauszusagen, welche Talente in welchen Abteilungen zukünftig benötigt werden. Lediglich 17 Prozent greifen auf ein Talent Management System zurück, das genau verfolgt, welche Fähigkeiten vorhanden sind und welche noch fehlen. Auch ein Personalplanungstool wird bisher selten genutzt – nur 15 Prozent der Unternehmen setzen bisher darauf. Um bestehende Mitarbeiter*innen mit offenen Stellen oder neuen Projekten zu verknüpfen, bietet sich ein Marketplace-Tool an, das bisher allerdings lediglich rund 13 Prozent der Unternehmen einsetzen. Deutschland schneidet hier im europäischen Vergleich besser ab: Rund 28 Prozent der Unternehmen nutzen bereits ein Talent Management System, auf ein Personalplanungstool setzen rund 22 Prozent. Auch Marketplace-Tool erfreuen sich mit knapp 19 Prozent in Deutschland größerer Beliebtheit als im europäischen Durchschnitt.

        Der Einsatz von Assessment- und Development-Centern erlaubt es Arbeitgeber*innen, noch unentdeckte Talente in den eigenen Reihen zu finden, zu internen Mobilitätsentscheidungen zu motivieren und maßgeschneiderte Entwicklungspfade zu eröffnen. Sie geben ihren Mitarbeiter*innen damit die Möglichkeit, auf einer neuen Stelle unter den bestmöglichen Bedingungen zu starten. So wird aus der internen Mobilität eine Erfolgsgeschichte. Doch viele Unternehmen unterschätzen die Bedeutung der internen Mobilität. Die Anzahl der Unternehmen, die Mitarbeiter*innen in ihrer Karriere und ihren Aufstiegsmöglichkeiten aktiv begleiten, liegt bei etwas mehr als 27 Prozent. Das Potenzial für Fortschritte und Verbesserungen ist hier entsprechend groß, dazu entstehen für Unternehmen wie Mitarbeiter*innen klare Vorteile: Rekrutierungskosten bleiben niedrig, während gleichzeitig die Motivation steigt.

        Über die Studie 

        Im Juni hat SD Worx insgesamt 2.746 Entscheidungsträger*innen von europäischen Unternehmen aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Spanien, dem Vereinigten Königreich, Schweden und der Schweiz befragt. Themen der Umfrage waren ihre Prioritäten und Herausforderungen im Bereich HR, aber auch Outsourcing, HR Service Delivery, Talent Development und Mobility, Performance und Digital HR. In die Studie wurden Unternehmen aus allen Sektoren einbezogen.

        Rund 60 Prozent der befragten Unternehmen haben weniger als 250 Mitarbeiter*innen, rund 30 Prozent haben zwischen 250 und 3.000 Beschäftigte und 10 Prozent haben mehr als 3.000 Mitarbeiter*innen. Etwa die Hälfte ist im Dienstleistungssektor tätig, aber auch Unternehmen aus dem Agrarsektor, der Industrie und dem staatlichen Sektor sowie gemeinnützige Unternehmen wurden befragt.