Künstliche Intelligenzen im Personalwesen: Erfolgsgeschichte oder Sci-Fi-Story?
Deutschland muss digitaler werden, meinen Wirtschafts- und IT-Experten wie Ayad Al-Ani. In den deutschen Unternehmen ist das Klagelied schon länger zu hören. Die nächste Stufe des digitalen Wandels schreitet voran und Deutschland hingt maßlos hinterher. Funklöcher und langsame Verbindungen setzen technologieorientierten Unternehmen zu. Dabei ist eine stabile Verbindung für die digitale Industrie unabdingbar. Die Industrie 4.0 widmet sich der Roboter, Algorithmen und künstlichen Intelligenz. Möchte man den Werbetexten von Unternehmen Glauben schenken, verwendet jeder bereits die neusten KI Technologien und leistungsfähigsten Computer. Daraufhin kommt es bei den Mitarbeitern vermehrt zu Verwechslung von KI und KI-Anwendungen.
Achtung: Verwechslungsgefahr
Um Missverständnisse zu vermeiden, gilt es dem Begriff künstliche Intelligenz, oder "Artificial Intelligence" (AI), genauer zu definieren. Die KI-Forschung unterscheidet zwischen zwei Arten, der starken KI und der schwachen KI. Viel zu oft werden beide Begriffe zu Werbezwecken in eine Schale geworfen. Dabei unterscheiden sich beide Arten vor allem in praktische Anwendung stark voneinander. Starke künstliche Intelligenz zeichnen sich durch Deep Learning, neuronale Netze und fortschrittliche Informationstechnik aus. Die Entwicklung dieser Attribute ist kostspielig und an einen hohen Verwaltungsaufwand gekoppelt. Für einen die Mehrheit der Unternehmen ist dieser Aufwand finanziell nicht zu bewältigen. Eine schwache KI, wie z. B ein Chatbot oder einen Sprachassistenten hingegen, kann große Zustimmung in Unternehmen finden. Mit dem richtigen Know-how und einer Cloud lässt sich dieses KI System zu einer guten Unterstützung wie z. B im Customer Service formen.
Ein ungutes Gefühl im Personalmanagement
Wenn künstliche Intelligenzen etwas Besonderes gut können, dann ist das gezielte Lernen. Algorithmen können bei der Personalentwicklung und dem Recruiting umfassende Unterstützung liefern. Zusammen mit automatisierten Prozessen übernehmen schwache KIs ganze Prozesseketten. Das sorgt bei Mitarbeitern für Unmut. In Sci-Fi-Romanen und Hollywood-Blockbuster sind es die Maschinen und Roboter, welche durch unmenschliches Verhalten Angst und Schrecken über die Bevölkerung bringen. So fürchten viele HR Manager um die Zukunft ihres Berufes in der Personalwirtschaft. Das Filtern von Bewerbern kann durch Algorithmen ersetzt werden und die Verhaltensanalyse übernehmen zukünftig vielleicht starke KI Einheiten wie Precire.
Zukunftsängste in Zahlen ausgedrückt - Umfrageergebnisse
Zur dieser Thematik KI im Personalwesen, "the rise of Artificial Intelligenece in HR“, hat der Outsourcing HR Anbieter SD Worx in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland eintausend HR Manager befragt. In der Umfrage gaben 50,4 Prozent der europaweit befragten Teilnehmer an, dass Sie daran glauben das der Einsatz von KI einen positiven Effekt auf die bestehende Anzahl von Arbeitsplätzen haben wird. Neue Anforderungen würden neue Arbeitsplätze schauen, auch wenn einige alte Berufsbilder unter dem digitalen Wandel leiden würden.
Bei den Arbeitsplätzen im HR Management erwarten 40,5 Prozent der HR Business Partner und Manager einen Zuwachs von Arbeitsplätzen. Mit klarer Mehrheit stimmte jedoch der Großteil mit 56,6 Prozent darüber ein, dass der Einsatz von künstlichen Intelligenzen zu einem Jobverlust führen würde.
Intelligente Maschinen - mit Menschen, für die Arbeit
Erste Erfahrungsberichte mit neuronalen Netzwerken, Big Data, Clouds und KI zeigt, die Maschine ist auf dem Menschen angewiesen. Keine Maschine könne im Personalwesen menschliches Denken und die dazugehörige Entscheidungsfindung übernehmen. In einem Pilotprojekt wurden KIs dazu angewesen die vielversprechendsten Teilnehmer auszuwählen. Das Ergebnis: die Maschine benachteiligte Frauen, Menschen mit ethnischer Herkunft und schwerbehinderte Bewerber massiv. Zwar sind KI-Forscher bemüht diesen Fehler zu beheben, nur ist die KI-Entwicklung von einem so fortschrittlichen Denkmuster bei Systemen weitentfernt. Der Mensch ist und bleibt der Kern des Personalwesens. Trotzdem sollte sich der Mensch den anstehenden Veränderungen und neuen Inhalten öffnen.
Zusammenfassend lässt sich über künstliche Intelligenzen im Personalmanagement folgendes sagen, zum Misserfolg wird die Digitalisierung der Personalabteilung erst dann, wenn die Unternehmensführung den HR Bereich und Mitarbeiter nicht mit ein- bezieht. Schnelle Veränderung bereitet vielen Menschen Probleme. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und muss als Team an neue Herausforderungen herangeführt werden. Der Anspruch der Personalführung sollte es sein, dass das Ziel Digitalisierung gemeinsam erreicht wird. Das kann durch gutes Projektmanagement, Weiterbildungen und gute Organisation passieren. Dafür benötigen Unternehmen Zeit, Geduld und eine hervorragende Kommunikationskultur.