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Kein Meeting nach 4: der schwedische Weg

Blick über die Landesgrenze: der schwedische Weg mit Überstunden

Überstunden von Vorgesetzten gehören in deutschen Büros dazu wie der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. Das es auch anders geht, zeigt das skandinavische Land Schweden. Das steckt dahinter.

Keine Meetings nach 4

Keine bis wenige Überstunden für Vorgesetzte. Das steht auf der Tagesordnung in vielen Unternehmen und Organisationen in Schweden. Denn Mehrarbeit ist in dem nordeuropäischen Land verpönt. Warum?

Weil nicht nur Angestellte*innen ein Leben nach der Arbeit haben, sondern ebenfalls Ihre Vorgesetzten. Meetings nach 16 Uhr? Ein absolutes No-Go.

Denn diese Zeit ist für das Privatleben reserviert. Um beispielsweise mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, die Eltern zu pflegen oder einem Hobby nachzugehen.

Loud Leaving statt Silent Working

Damit die Belegschaft auch hört, dass Ihre*e Vorgesetzte*r tatsächlich geht, wird das sogenannte „Loud Leaving“ praktiziert. Das bedeutet, der*ie Chef*in verlässt sowohl gut sichtbar als auch gut hörbar den Arbeitsplatz.

Somit senden die Vorgesetzten mehrere klare Signals an Ihre Belegschaft:

  1. Pünktlich Feierabend zu machen ist kein Verbrechen.
  2. Niemand muss so lange oder gar länger arbeiten als der*ie Chef*in.
  3. Das Privatleben ist tatsächlich ein Privatleben.

Millionen schieben Überstunden

In Deutschland hat sich dieses Verhalten bislang nicht oder nur wenig etabliert. Denn wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sammelten durchschnittlich 4,5 Millionen Menschen Überstunden in 2021. Das sind knapp 12 Prozent der 37,8 Millionen Arbeitnehmer*innen.

Somit leistet mehr als jeder Zehnte Mehrarbeit. Dabei rangieren Männer mit 14 Prozent an Überstunden leicht vor den Frauen mit einem Anteil von zehn Prozent.

Corona sorgt für Umdenken

Die weltweite Pandemie förderte ein Umdenken Unternehmen und Organisationen. Denn plötzlich war eine Präsenzarbeit nicht mehr möglich. Dadurch mussten, teilweise auch gezwungenermaßen, andere Wege gegangen werden.

Die Arbeit aus dem Home Office ist mittlerweile eine feste Alternative in der Arbeitswelt. Viele Unternehmen werben sogar mit einer 100-prozentigen Remote Work.

Allerdings birgt diese Form der Arbeit ebenfalls Gefahren und Risiken hinsichtlich Überstunden. Aber auf den bisherigen Erfahrungen lässt sich aufbauen.

    Christoph Mers

    Online Content Manager