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Mehrheit der deutschen Angestellten arbeitet während COVID-19-Krise weiterhin im Büro

Fast jeder dritte Angestellte nutzt erstmalig das Homeoffice

40 Prozent der deutschen Angestellten, die während des Lockdowns weiterarbeiten, tun dies von zu Hause aus. Für 28 Prozent war dies vor dem Ausbruch der COVID-19-Krise noch nicht alltäglich. Dies geht aus den ersten Ergebnissen einer Untersuchung der CASS Business School London, der IESE Business School Barcelona und des Personaldienstleisters SD Worx hervor. Damit liegt Deutschland unter der durchschnittlichen Anzahl der Homeoffice-Arbeiter von 57 Prozent in den sechs europäischen Ländern, in denen die Untersuchung durchgeführt wurde: Belgien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Arbeitnehmer im Lohn- und Gehaltsverhältnis.

Deutschland hat mit 40 Prozent die niedrigste Anzahl von Telearbeitern im Europavergleich, 60 Prozent der Deutschen gingen nach wie vor regulär zur Arbeit. Mit 62 Prozent der Erwerbsbevölkerung im Homeoffice bewegen sich Belgien, das Vereinigte Königreich (65 Prozent), Spanien (60 Prozent) und Frankreich (59 Prozent) über dem Durchschnitt von 57 Prozent. Einzig die Niederlande sind mit 55 Prozent neben Deutschland unterhalb des Durchschnitts. Die Unterschiede lassen sich zum Teil auf eine andere Arbeitskultur, die Verteilung der Sektoren (zum Beispiel unterschiedlicher Anteil von Industrie und Dienstleistungsbranche), die landesspezifischen Auswirkungen der Krise und natürlich auf die unterschiedlichen Schutzmaßnahmen der lokalen Regierungen zurückführen. 

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      Lockdown veranlasst Unternehmen zur Umstellung auf Telearbeit

      Das Coronavirus und der Lockdown schaffen außergewöhnliche Arbeitsbedingungen und die meisten Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Geschäftsabläufe umzugestalten. Telearbeit ist nur für gut 30 Prozent der aktiven deutschen Arbeitnehmern neu. Lediglich acht Prozent der weiterhin aktiven „Wissensarbeiter“ haben bereits vor der Krise gelegentlich von zu Hause aus gearbeitet und tun dies nun in Vollzeit. Für vier Prozent war dies bereits vor dem Lockdown die tägliche Arbeitsroutine. „Die COVID-19-Krise hat das Home Office revolutioniert, in vielen Unternehmen verlief der Übergang reibungsloser als erwartet", sagte Annelore Huyghe, Professorin an der CASS Business School. "Es ist auffällig, dass zum Zeitpunkt unserer Studie dieser Wechsel in Deutschland weniger stark war wie in den anderen europäischen Ländern. Dies ist höchstwahrscheinlich auf niedrigere Infektionsraten und eine frühere Lockerung der getroffenen Maßnahmen zurückzuführen".

        Sieben von zehn Deutschen arbeiten genauso viel im Homeoffice wie im Büro

        Wenn wir uns ansehen, wie sich Telearbeit auf die Arbeitszeit auswirkt, stellen wir fest, dass sich für die große Mehrheit nichts geändert hat. 71 Prozent der deutschen Arbeitnehmer verbringen pro Tag genauso viel Zeit mit ihrer Arbeit wie bisher. Etwa neun Prozent geben an, dass sie mit einer durchschnittlichen Zunahme von fast anderthalb Stunden pro Tag (1 Stunde und 24 Minuten) mehr arbeiten als sonst. Jeder fünfte Befragte (20 Prozent) arbeitet weniger als vor dem Lockdown, insgesamt im Schnitt zweieinhalb Stunden (2 Stunden und 24 Minuten) weniger pro Tag. Die Extreme liegen in den Niederlanden, wo laut Umfrage ein Viertel (24 Prozent) täglich drei Stunden undachtzehn Minuten weniger arbeitet, und in Spanien, wo 14 Prozent angeben, täglich fast zwei Stunden (1 Stunde und 54 Minuten) mehr zu arbeiten.

        Eine eindeutige Erklärung für diese Schwankungen liegt nicht auf der Hand. Die Tatsache, dass das Arbeitspensum derzeit geringer ist, kann eine Rolle spielen: Auch Mitarbeiter, die weiterhin im Unternehmen oder Büro arbeiten, verbringen pro Tag durchschnittlich 18 Minuten weniger an ihrem Arbeitsplatz. Die ist möglicherweise auch auf die Gewöhnung an die neuen Umstände zurückzuführen, die Telearbeit mit sich bringt. Angestellte, die bisher noch nicht von zu Hause aus gearbeitet haben, arbeiten täglich bis zu 42 Minuten weniger. Mitarbeiter, die bereits zuvor hin und wieder im Homeoffice tätig waren, kommen auf 30 Minuten pro Tag. „Wir müssen uns vor Augen führen, dass die heute weit verbreitete Telearbeit ‚anders‘ ist", gibt Professor Jeroen Neckebrouck von der IESE Business School zu bedenken. „Es ist keine freiwillige Entscheidung für einen oder wenige Tage in der Woche, sondern eine plötzlich aufgezwungene und langwierige Situation.“

        Tanja Büchsenschütz, Director HR bei SD Worx Deutschland: "Die Unternehmen wurden durch das Coronavirus gezwungen, schnell umzusteigen. Dabei bot die Arbeit im Homeoffice eine ausgezeichnete Alternative. Wir können nur hoffen, dass dies immer mehr zur Norm wird. Wir dürfen jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass die regelmäßige Homeoffice-Arbeit einige Spielregeln mit sich bringt. Einerseits auf rechtlicher Ebene: Muss etwas schriftlich festgehalten werden? Dürfen die Mitarbeiter ihre Arbeitszeiten selbst wählen? Andererseits muss auch die Gesundheit der Arbeitnehmer berücksichtigt werden: Stehen Sie als Arbeitgeber Ihren Führungskräften mit Tipps zur Seite, beziehen Sie Betriebsräte und Ihre Mitarbeiter ein. Dank klarer Vereinbarungen und einer guten Kommunikation kann die Arbeit im Homeoffice in einer Atmosphäre gegenseitigen Vertrauens stattfinden und sehr gut zum Vorteil für alle Beteiligten funktionieren."