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Deutsche Unternehmen schafften es im europäischen Vergleich bisher am besten durch die Coronapandemie

Ein Jahr nachdem das Coronavirus zum ersten Mal in Europa festgestellt wurde, hat sich in europäischen Unternehmen vieles verändert. Während viele europäische Arbeitgeber Mitarbeiter entlassen mussten, gab es etwa in Deutschland knapp 20 Prozent, die ein Umsatzplus verzeichnen konnten. Zudem lässt sich unter anderem in Deutschland ein Innovationsboost beobachten. Unter anderem diese Erkenntnisse gehen aus einer europaweiten Studie zu den Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft hervor, die der HR- und Payroll-Spezialist SD Worx Anfang des Jahres durchführen ließ. Dazu wurden 1.382 Arbeitgeber in Belgien, Deutschland, Frankreich, Irland, den Niederlanden, Österreich, im Vereinigten Königreich und der Schweiz zu verschiedenen Entwicklungen der allgemeinen Betriebsabläufe, der finanziellen Ergebnisse und des Wohlbefindens der Mitarbeitenden befragt. Aus Deutschland haben 201 Unternehmen teilgenommen.

  • Im europäischen Vergleich kamen deutsche Unternehmen bisher am besten mit der Pandemie zurecht. Dennoch spüren 40 Prozent der Arbeitgeber hierzulande die negativen Auswirkungen.
  • Knapp 20 Prozent der deutschen Unternehmen verzeichneten während der Pandemie positive Umsatzentwicklungen.
  • Deutsche Arbeitgeber waren europaweit Spitzenreiter bei der Förderung von Telearbeit.

Als eindeutig negativ bewerteten die Hälfte der befragten Unternehmen die allgemeinen Auswirkungen der Coronapandemie. In Deutschland spürten 40 Prozent der befragten Unternehmen negativen Auswirkungen – im Ländervergleich ist das noch der niedrigste Wert. In Frankreich (52 Prozent), Österreich (55 Prozent), der Schweiz (54 Prozent), Irland (56 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (53 Prozent) litten mehr als die Hälfte der Unternehmen unter der Pandemie.

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    Auswirkungen der Coronapandemie auf verschiedene Unternehmensbereiche

      Positive Entwicklungen in einer Pandemie

      Dennoch stellte sich die aktuelle europäische Lage nicht durchgehend negativ dar. Die Hälfte der Befragten nahmen seit Ausbruch des Coronavirus keine Auswirkungen oder sogar positive Veränderungen auf die wirtschaftliche Gesamtlage des Unternehmens wahr. Bei einem Drittel der europäischen Arbeitgeber blieb die Situation unverändert stabil. Diese Unternehmen kommen laut Umfrage aus den Bereichen Elektrizitäts-, Gas- und Klimatisierungstechnik sowie Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung sowie Immobiliengeschäften. In Deutschland waren 42 Prozent der Unternehmen in der Lage, den Schock gut abzufedern und den Betrieb wie bisher aufrechtzuerhalten.

        Schwankende Umsätze in Pandemiezeiten

        Neben der allgemeinen wirtschaftlichen Tendenz ging es bei der Studie auch darum, inwieweit die Wirtschaft durch das Coronavirus geschwächt wurde. So hat sich beispielsweise herausgestellt, dass bei etwa 48 Prozent aller Befragten die Umsatzzahlen sanken. Auch 42 Prozent der deutschen Unternehmen verzeichneten einen Umsatzrückgang. Doch es gibt auch positive Ausnahmen. In Deutschland gaben knapp 20 Prozent der Unternehmen an, dass sich während der Pandemie der Umsatz positiv entwickelt hat und 38 Prozent konnten ihre Werte auf dem Niveau von vor Corona halten.

          Unternehmen mussten mehr Personal entlassen

          Doch was bedeutet die Coronapandemie für die Beschäftigten in den Unternehmen? Auch dazu lässt sich anhand der Umfrage ein Lagebild erkennen. Bei etwa 58 Prozent der deutschen Unternehmen gab es keinen Stellenabbau. Dennoch reduzierten 25 Prozent der deutschen Unternehmen die Anzahl ihrer festangestellten Mitarbeitenden. Die Zahl der beendeten Arbeitsverhältnisse mit flexiblen Arbeitnehmern und befristet beschäftigten Arbeitskräften stieg deutschlandweit um 26 Prozent.

          In 33 Prozent der befragten deutschen Unternehmen wurden im Jahr 2020 weniger Mitarbeitende fest eingestellt. In Frankreich wurden mit 54 Prozent die wenigsten neuen Stellen geschaffen. Im Bereich der flexiblen Arbeitnehmer und befristet beschäftigten Arbeitskräfte wurden in allen Ländern 37 Prozent weniger Stellen besetzt. Doch es wurden nicht nur Stellen abgebaut. In Deutschland vergrößerten fast 16,5 Prozent der befragten Unternehmen ihre Belegschaft sowohl mit festangestellten als auch mit befristet beschäftigten Arbeitskräften.

          „Insgesamt waren die Beschäftigungszahlen rückläufig“, berichtet Bart Pollentier. „In der Gastronomie im Unterhaltungssektor findet sich erwartungsgemäß die größte Zahl der Entlassungen. Wir sehen auch, dass es Unternehmen gibt, die für das Jahr 2021 einen weiteren Abfall der Beschäftigungszahlen erwarten.“

          Auch Gehälter bleiben in Krisenzeiten oft nicht unverändert. Ungefähr 28 Prozent der deutschen und europäischen Unternehmen mussten ihre Lohnkosten senken. Zudem wurden Beförderungen oder Gehaltserhöhungen in 27 Prozent der deutschen Unternehmen gestrichen. Europaweit waren es sogar fast 40 Prozent.

            Innovationsprozesse erhalten einen Boost

            Die Coronapandemie birgt durchaus auch Entwicklungspotenzial für Unternehmen. Einige Unternehmen – vielleicht auch durch die Umstände gezwungen – setzten während der Pandemie auf Innovationen. Auf europäischer Ebene beschleunigten 33 Prozent der Unternehmen ihre Innovationsprozesse. Die meisten Prozesse zielten darauf ab, die Telearbeit zu verbessern (35 Prozent). Deutschland ist in diesem Bereich Spitzenreiter. Fast 43 Prozent der Arbeitgeber förderten die Telearbeit. Zudem reagierten die Unternehmen gezielt auf die neue Situation. 23 Prozent der hierzulande gestarteten Projekte dienten der Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten und 33 Prozent der Digitalisierung oder der Automatisierung von HR-Prozessen. Und das hat seinen Grund: Mehr als die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) sahen europaweit eine Verschlechterung bei der Zufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeitenden.

            „Krisensituationen zwingen uns zur Kreativität. Innovationsprozesse sind ein gutes Beispiel dafür. Es gibt Unternehmen, die die entstehenden Herausforderungen voll und ganz nutzen und in mehr Digitalisierung und anderen Projekten investieren. Unternehmerinnen und Unternehmer zeigen, dass sie auch in einer solch schwierigen Situation Optimierungspotenzial erkennen können“, resümiert Bart Pollentier.