Wie der öffentliche Dienst für junge Talente attraktiver wird
27. Mai 2021
Engagierter Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchskräfte – ein charakteristisches Merkmal des Arbeitsmarkts in Deutschland, das sich insbesondere mit Blick auf den öffentlichen Dienst als echte Herausforderung erweist. In puncto Talentsuche ist hier immer wieder intensive Überzeugungsarbeit gefordert. Zwar sind Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst verhältnismäßig sicher und auch die Absicherung im Alter ist ein attraktiver Anreiz für viele junge Talente, einer Anstellung im öffentlichen Dienst nachzugehen. Doch es gibt auch entscheidende Nachteile. In der Regel steigen Nachwuchstalente nach der Ausbildung oder dem Studium in einer niedrigen Tarifgruppe ein. Gerade in den Kommunen herrscht grundsätzlich ein niedriges Gehaltsniveau. Dabei hat das Vergütungspaket bei den deutschen Arbeitnehmer*innen noch immer die höchste Priorität. Dazu kommt ein biederes und verstaubtes Image, dass dem öffentlichen Dienst noch immer nachgesagt wird. Das liegt nicht zuletzt an den hinderlichen Strukturen für technische Innovationen sowie dem schlichten Arbeitsumfeld mit seinen veralteten Arbeitsmitteln. SD Worx hat drei einfache Tipps, wie die Digitalisierung dabei helfen kann, Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor auch für junge Talente attraktiver zu machen.
- Durch Mut zur Digitalisierung öffnet sich der öffentliche Dienst modernen Arbeitsmodellen wie zum Beispiel mobilem Arbeiten.
- Automatisierung und Outsourcing ermöglichen eine effiziente Bindungsstrategie samt individueller Talentförderung.
1. Intelligente Workflows ebnen den Weg für Prozessoptimierung
Als wahrer Motor für effiziente Prozesse tragen intelligente Workflows entscheidend dazu bei, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und bürokratische Verfahren zu optimieren bzw. standardisieren. Workflows für die Pflege von Personalstammdaten können für den jeweiligen Bedarf individualisiert werden. Ein Beispiel: Die Adressen von Mitarbeiter*innen müssen geändert und in das Abrechnungssystem übertragen werden. Manuelle Datenerfassung mit Zettelwirtschaft und Stift erscheint wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit. Wer stattdessen konsequent auf Self-Service-Software setzt, leitet seine Belegschaft dazu an, persönliche Daten bei Bedarf eigenständig zu ändern. Davon profitieren die Angestellten im Personalwesen sowie die Mitarbeiter*innen gleichermaßen. Zeiterfassung, Urlaubsplanung, Änderung im Personalstammsatz und Nebenkostenabrechnungen können so papierlos und zudem remote erledigt werden. Mit diesen Workflows unterstützt das Personalwesen im öffentlichen Dienst neue Arbeitsmodelle wie das mobile Arbeiten. Denn gerade für junge Talente sind moderne Technologien sowie flexibles und remotes Arbeiten ein wichtiges Entscheidungskriterium im Bewerbungsprozess. Eine Studie des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Erlangen-Nürnberg zeigt, dass vier von zehn junge Talente einen Job nicht annehmen, wenn Unternehmen remotes Arbeiten nicht ermöglichen.
2. Nachhaltigkeit als Unternehmenswert etablieren
Ein steigender Digitalisierungsgrad ebnet den Weg, Nachhaltigkeit als Unternehmenswert zu etablieren. Durch die Digitalisierung sinkt nicht nur der Bedarf an Papier. Abfälle, Postwege, Dienstreisen und Fahrten in das Büro lassen sich vermeiden – ein entscheidender Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks. Es braucht jedoch auch den Einsatz der Arbeitnehmer*innen, um Nachhaltigkeit in die Visionen und Arbeitsabläufe des öffentlichen Dienstes zu integrieren. Gerade junge Talente zeigen großes Interesse an Umweltschutz und mehr Nachhaltigkeit. Für sie ist dieses Thema nicht nur im privaten Umfeld wichtig, sondern auch bei der Wahl des Arbeitgebers entscheidend. Daher sollten HR-Expert*innen bereits im Recruitingprozess entsprechende Projekte und Beteiligungsmöglichkeiten der Organisation aufzeigen. Das Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise sowie der Wille und das Interesse der jungen Talente, auch selbst neue Projekte für mehr Umweltschutz zu gestalten, haben für den öffentlichen Dienst zwei Vorteile: Das Arbeitsumfeld wird nachhaltiger und die Attraktivität des Arbeitsplatzes steigt.
3. Automatisierung bürokratischer Prozesse schafft Zeit für individuelle Talentförderung
Wo repetitive Aufgaben automatisiert oder outgesourct werden, entstehen freie Kapazitäten für Personaler*innen. Die neu gewonnenen Ressourcen schaffen den dringend benötigten Freiraum für strategische HR-Aufgaben und -Initiativen. Mithilfe fortschrittlicher Lösungen für Payroll-Prozesse und Personalmanagement lassen sich die individuellen Bedürfnisse öffentlicher Betriebe und Behörden punktgenau entsprechend den verschiedenen Anforderungen von Kommunen, Land und Bund adressieren. Die Akquise neuer Mitarbeiter*innen, deren tarifkonforme Vergütung, allgemeines HR-Management und die Optimierung des unmittelbaren Arbeitsumfelds – bei alledem unterstützen Software und HR-Dienstleister das Personalwesen im öffentlichen Dienst. Vorteile für junge Talente ergeben sich nicht zuletzt auch dadurch, dass moderne Softwareansätze in der Lage sind, den Mitarbeiterlebenszyklus lückenlos digital zu erfassen. Wenn HR-Expert*innen im öffentlichen Dienst genauestens über den Lebenszyklus ihrer Mitarbeiter*innen informiert sind, können sie die Bindungsstrategie entsprechend verbessern und umsetzen. So bringen sie durch ein effizientes Recruiting die richtigen und strategisch wichtigen Talente in die Organisation und binden sie durch eine individuell angepasste Personalentwicklung langfristig. Zudem lassen sich junge Talente in den eigenen Reihen besser finden und fördern. 66,4 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen versuchen, sich regelmäßig und durch die verschiedensten Maßnahmen fortzubilden. Daher ist gerade eine individuelle Talentförderung durch Fortbildungen für Arbeitnehmer*innen ein wichtiges Thema und ein entscheidender Faktor, sich langfristig an eine Organisation zu binden.
„Die digitale Transformation liefert eine entscheidende Basis dafür, die Kommunikation zwischen verschiedenen Instanzen im öffentlichen Dienst zu verbessern und die hinzugewonnene Zeit mit Mehrwert für die Mitarbeiter*innen einzusetzen – beispielsweise, um strategische Ziele für das Human Capital auszuarbeiten“, erklärt Maris Gilbergs, Leiter Sales New Public bei SD Worx. „Damit der öffentliche Dienst für junge Talente noch attraktiver wird, sind fällige Änderungen an Gesetzen, Verordnungen und Tarifverträgen unabdingbar. Allerdings steht schon heute die passende Software zur Verfügung, um Betriebe und Behörden zu digitalisieren und Arbeitsplätze in einem modernen, nachhaltigen und attraktiven Umfeld einzurichten.“