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42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen machen aus ihrem Gehalt kein Geheimnis

ladies working in office
  • Für 42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen ist das Gehalt kein Tabuthema
  • Fast die Hälfte der deutschen Arbeitgeber*innen setzt in puncto Lohnpolitik auf Offenheit
  • Keine ganz klare Sache: 10 Prozent der deutschen Beschäftigen verstehen ihre Lohnabrechnung nicht

42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen haben kein Problem damit, offen über ihr Gehaltspaket zu sprechen. Ein gutes Viertel (26 Prozent) bevorzugt bei dem Thema Diskretion und knapp ein Drittel (32 Prozent) hat keine Meinung dazu. In Kroatien gehen Arbeitnehmer*innen am offensten (59 Prozent) mit ihrer Lohnabrechnung um, in Dänemark am zurückhaltendsten (38 Prozent). Dies geht aus einer internationalen Umfrage zum Thema Vergütung von SD Worx, dem führenden europäischen Anbieter von HR- und Gehaltsabrechnungsdiensten, hervor. Befragt wurden dafür 16.000 Arbeitnehmer*innen in 16 Ländern. Für europäische Unternehmen tritt in Kürze ein neues Gesetz in Kraft, das Arbeitgeber*innen zu mehr Transparenz in Bezug auf das Lohnpaket verpflichtet. Ein Ziel ist es, dass Arbeitnehmer*innen ihre Gehälter einfacher vergleichen können – und eventuelle Lohnungleichheiten sichtbar werden.

    Sowohl für Arbeitgeber*innen als auch Arbeitnehmer*innen wird eine transparente Kommunikation über Entlohnung und individuelle Gehaltspakete immer wichtiger. Der kontinuierliche War for Talents und die Tatsache, dass individuelle Gestaltung und Wohlbefinden vermehrt in den Fokus rücken, führen zu immer flexibleren Vergütungsregelungen. Arbeitnehmer*innen suchen häufiger nach einem individualisierten und anpassbaren Lohnpaket, das ihren finanziellen Erwartungen und ihrer Lebenseinstellung entspricht und zudem zu einer guten Work-Life-Balance beiträgt. Die Arbeitgeber*innen tragen dem in verstärktem Maße Rechnung. Auch die Forderung nach transparenter und vor allem klarer Kommunikation wird zunehmend lauter.

    In Deutschland kommunizieren 47 Prozent der befragten Arbeitgeber*innen bereits offen und transparent, wie ihre Lohnpolitik und die möglichen Gehaltspakete aussehen. Damit liegt Deutschland im europäischen Durchschnitt, denn hier setzt die Hälfte der Arbeitgeber*innen auf Offenheit. 21 Prozent der befragten deutschen Arbeitgeber*innen geben hingegen an, diese Informationen lieber diskret zu behandeln.

    Auf der Seite der Arbeitnehmer*innen erachten es 42 Prozent als unproblematisch über ihr Gehaltspaket zu sprechen. Im europäischen Vergleich liegen die Deutschen damit auf den hinteren Plätzen. Nur die Briten mit 40 Prozent und die Dänen mit 38 Prozent sind diesbezüglich noch verschwiegener. Knapp vier von zehn Arbeitnehmer*innen (37 Prozent) in Deutschland wissen tatsächlich, was ihre engen Kolleg*innen in ähnlicher Funktion verdienen. In der Schweiz und in Belgien sind die Arbeitnehmer*innen am wenigsten über das Gehalt anderer Mitarbeiter*innen informiert. Dort haben 43 Prozent (Schweiz) beziehungsweise 41 Prozent (Belgien) keine Kenntnis über das Gehalt ihrer Kolleg*innen. Es besteht also noch keine offene Gesprächskultur über Löhne und Gehälter. In diesem Zusammenhang ist ein weiteres Ergebnis der Umfrage von SD Worx von Interesse: Nur 41 Prozent der deutschen Arbeitnehmer*innen wissen, was es für eine Gehaltserhöhung braucht, 20 Prozent sagen, dass ihnen dazu keine Informationen vorliegen.

      Klarheit versus Komplexität

      Die Lohnabrechnung selbst ist für einige Arbeitnehmer*innen nicht immer einfach zu durchschauen. Im europäischen Durchschnitt erklären 64 Prozent der Befragten, dass sie ihre Lohnabrechnung vollständig verstehen, 14 Prozent geben an, Schwierigkeiten damit zu haben. 27 Prozent äußern sich eher neutral. Mit Blick auf die einzelnen Länder sind es vor allem die französischen Arbeitnehmer*innen (23 Prozent), denen nicht alle Details ihrer Lohnabrechnung klar sind. Die wenigsten Verständnisschwierigkeiten haben die Finnen (76 Prozent). In Deutschland liegt das Verständnis mit 67 Prozent knapp über dem europäischen Durchschnitt. Nur zehn Prozent sagen, dass sie die Abrechnung nicht verstehen und 23 Prozent äußern sich neutral.

      Bruce Fecheyr-Lippens, Chief People Officer bei SD Worx, sagt dazu: „Oft hängt die Komplexität der Lohnabrechnung mit der Komplexität der lokalen Gesetzgebung zusammen. Dass diese den Payroll-Prozess in hohem Maße beeinflusst, zeigt auch unser Payroll Proficiency Index. Die Art der Vergütung und die Varianten bei den verfügbaren (Lohnneben-)Leistungen unterscheiden sich zudem je nach Art des Unternehmens und der Branche. Das macht es sicherlich nicht einfacher. In unserer mysdworx-App stellen wir das Lohnpaket daher in leicht verständlicher Weise vereinfacht dar, zusätzlich zur klassischen Lohn- beziehungsweise Gehaltsabrechnung mit allen Details. Im Übrigen begrüßen wir es, dass die Beschäftigten immer mehr Möglichkeiten haben, ihr Vergütungspaket auf der Grundlage eigener Präferenzen teilweise selbst zusammenzustellen. So passen sich die Unternehmen an die zunehmend personalisierte Beziehung zwischen Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen an.“

        Auslagenersatz der beliebteste Vorteil

        Es ist wichtig, unterschiedliche Gratifikationsoptionen anzubieten, um Mitarbeiter*innen zu motivieren, zu halten und zu gewinnen. Während einige Beschäftigte sich für mehr Urlaubstage entscheiden, wählen andere eher zusätzliche finanzielle Vorteile.

        Die Anzahl und Zusammensetzung der Lohnnebenleistungen ist von Land zu Land und von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. So können in Europa 23 Prozent der Arbeitnehmer*innen ihr Gehaltspaket innerhalb eines bestimmten Budgets selbst zusammenstellen. Aufgeschlüsselt nach Land haben vor allem irische Beschäftigte diese Möglichkeit (44 Prozent), gefolgt von Großbritannien (33 Prozent) und Polen (30 Prozent). Deutschland dagegen liegt mit knapp 20 Prozent hierbei eher zurück.

        Der am häufigsten gewählte Vorteil sind zusätzliche Sozialversicherungsleistungen: Sie gehören bei 36 Prozent der deutschen Befragten zum Lohnpaket, gefolgt vom Auslagenersatz mit 33 Prozent und Freizeit-bezogenen Vorteile (27 Prozent).

        Welche Benefits noch in das Lohnpaket aufgenommen werden, variiert von Land zu Land. In Finnland sind Leistungen in den Bereichen Gesundheit und Wohlbefinden am meisten gefragt: 64 Prozent der finnischen Arbeitnehmer*innen erhalten sie, in Deutschland sind es lediglich 25 Prozent. Bei den Benefits in puncto Mobilität ist Belgien wiederum führend (57 Prozent), während in Deutschland nur 28 Prozent sind.

        Die begehrtesten Lohnnebenleistungen auf der Gehaltsabrechnung sind europaweit Prämien, Boni und Provisionen (77 Prozent), sie gehören bei einem Drittel (35 Prozent) der Befragten zum Gehaltspaket.

        Es stellt sich die Frage: Behalten Beschäftigte durch die Benefit-Optionen noch den Überblick und wissen sie, was genau sie am Monatsende bekommen? Das ist offenbar kein Problem. Im europäischen Durchschnitt wissen 61 Prozent der Befragten genau, was ihr Vergütungspaket beinhaltet. Die finnischen Beschäftigten schneiden dabei am besten ab (74 Prozent), gefolgt von kroatischen (73 Prozent), deutschen und irischen Arbeitnehmer*innen (jeweils 66 Prozent). Auffallend ist, dass rund ein Viertel der Franzosen nicht genau weiß, was ihr Lohn beinhaltet, in Deutschland erklären dies nur 10 Prozent.

        Ein umfangreiches Gehaltspaket ist eine schöne Sache, kann aber manchmal unübersichtlich werden. Ein Employee Benefit Statement kann hilfreich sein“, so Bruce Fecheyr-Lippens. „Es bietet den Beschäftigten nicht nur eine detaillierte Übersicht über das persönliche Vergütungspaket, auch der Wert jedes Bestandteils wird klar angegeben. Der Gesamtwert eines solchen persönlichen Pakets fällt oft auch größer aus als erwartet. Wenn Mitarbeiter*innen den wahren Wert ihrer Gehaltsleistungen kennen, führt dies zu mehr Wertschätzung und Motivation. Auch das kommt der Loyalität zwischen Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen zugute.

          Über die Studie

          Wie viele Unternehmen verfolgen eine offene und transparente Lohnpolitik? Was genau beinhaltet das eigene Lohnpaket und wissen Arbeitnehmer*innen, wie viel ihre Kolleg*innen verdienen? Um diese Fragen zu beantworten, hat SD Worx im Februar 2023 eine Umfrage unter 16.011 Beschäftigen in 16 Ländern durchgeführt. Die Befragten stammen unter anderem aus Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Irland, Österreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Polen, Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, dem Vereinigten Königreich und Kroatien.