
Also KI wird nicht den Menschen ersetzen, sondern ihn ergänzen.
Wie kann KI in der HR unterstützen? Welche Vorteile ergeben sich durch den Einsatz von KI und welche Nachteile? Und wie können Mitarbeitende in Zukunft bestmöglich geschult werden? Das und mehr verrät Experte Swen Heinemann in diesem Fachinterview.
Wie passen KI und HR überhaupt zusammen?
Das passt sehr gut – wenn man die Potenziale richtig versteht. Künstliche Intelligenz kann in der HR nicht nur Prozesse beschleunigen, sondern auch dabei helfen, dass Entscheidungen fundierter getroffen werden können, Talente gezielter gefördert werden um neue Perspektiven in der Personalentwicklung zu eröffnen. HR ist mehr denn je ein strategischer Partner – und genau da unterstützt KI Entscheider- und Gestalterebenen im HR-Bereich.
Welche Vorteile bietet die Nutzung von KI in der HR?
KI kann Routineaufgaben bzw. repetitive Aufgaben automatisieren, wodurch mehr Zeit für zwischenmenschliche, strategische und kreative Arbeit bleibt. Sie hilft, bessere Entscheidungen auf Basis von Datenauswertungen zu treffen.
Dadurch können Talente passgenauer identifiziert und rekrutiert werden. Zudem sind Onboarding-Prozesse besser individualisierbar. Zudem lassen sich negative Entwicklungen in der Unternehmenskultur oder Stimmungen im Unternehmen frühzeitig erkennen.
Ergeben sich auch Nachteile?
Ja – vor allem, wenn KI unreflektiert eingesetzt wird. Wer Entscheidungen vollständig aus der Hand gibt, läuft Gefahr, Fairness, Transparenz und Datenschutz zu vernachlässigen. Es braucht klare Leitplanken, ein gutes Verständnis der eingesetzten Systeme und Schulungen: für HR-Teams, möglichst viele Mitarbeitende und auch die Führungsebene.
Können Sie konkrete Beispiele nennen, wie KI die Arbeit in der HR erleichtert und effizienter gestaltet?
Gerne. Ein Beispiel ist der Einsatz von KI beim Bewerber-Matching: Systeme erkennen schneller, welche Profile gut zu einer Position passen. Auch beim Verfassen von Stellenausschreibungen oder dem Erkennen von passenden Bewerbungen spart KI enorm viel Zeit.
In der Personalentwicklung ermöglichen KI-gestützte Tools personalisierte Lernpfade – abgestimmt auf die individuelle Rolle und das Skillset. Stets jedoch unter Beachtung von DSGVO und dem DEU-AI Act. Und, meine Empfehlung, insbesondere im Einklang bzw. vorheriger Abstimmung mit Managementebene und Betriebs- bzw. Personalrat.
Stichwort AI Act: Welche rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit KI in der HR sicher eingesetzt werden darf?
Mit dem AI Act wird reguliert, wie KI in sensiblen Bereichen wie der HR eingesetzt werden darf. Es gilt: Transparenz, Fairness und Nachvollziehbarkeit müssen gewährleistet sein. Systeme, die personalrelevante Entscheidungen treffen, fallen unter „Hochrisiko-KI“ – hier braucht es genaue Prüfungen und Dokumentationen. Unser Seminar greift diese Themen auf und vermittelt, was aktuell schon gilt und wie man sich rechtssicher aufstellt.
Wie können Mitarbeitende besser KI im Zusammenhang mit HR verstehen?
Indem sie praxisnah erleben, was KI kann – und was nicht. Unser Seminar ist genau dafür da: Wir entmystifizieren KI! Anhand einer Vielzahl von Beispielen sowie durch Eigen- und Gruppenarbeit können Anwendungsmöglichkeiten trainiert und gleich umsetzbare Szenarien erarbeitet werden.
Zudem laden wir zu Diskussion ein und geben den Teilnehmenden konkrete Tools und Entscheidungsgrundlagen an die Hand.
Warum lohnt sich eine Teilnahme?
Weil HR gerade an einem Wendepunkt steht. Wer heute versteht, wie KI sinnvoll genutzt werden kann, ist morgen in der Lage, Prozesse im Unternehmen zu optimieren und Organisationen aktiv zu gestalten. Wir geben einen strukturierten Überblick, laden zum Austausch ein – und liefern sofort anwendbares Umsetzungswissen.
Für wen ist das Seminar besonders geeignet?
Für HR-Verantwortliche, People & Culture Manager, Talent Developer, L&D-Manager aber auch für alle, die sich strategisch mit der Weiterentwicklung ihrer Organisation beschäftigen – also auch Führungskräfte und Innovationsverantwortliche.
Was sind die Ziele des Seminars „KI Kompass HR“?
Wir möchten Orientierung geben. Der „Kompass“ im Titel ist wörtlich gemeint: Wir zeigen, wo wir heute stehen, wohin sich HR mit KI entwickeln kann, welche Tools verfügbar sind – und was rechtlich und ethisch zu beachten ist. Dabei steht immer die menschliche Perspektive im Zentrum.
Wie sehen Sie grundsätzlich die weitere Entwicklung von KI in der HR?
Ich sehe einen echten Kulturwandel. HR wird datengetriebener, analytischer, gleichzeitig aber auch empathischer – weil Zeit für echte Gespräche zurückgewonnen wird. Und dazu braucht es uns Menschen.
Also KI wird nicht den Menschen ersetzen, sondern ihn ergänzen. Aber nur, wenn wir KI richtig einsetzen – mit klarer Haltung, Transparenz und Know-how. Und vor allem unseren menschlichen Werten und Zielen. Genau darum geht es in unserem Seminar.
Christoph Mers
Online Content Manager