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In Europa sind finanzielle Anreize für Whistleblower eher die Ausnahme. In den USA sind die sogenannten „Whistleblower Bounties“ teil des Systems. Welche Gesetze es gibt und wie hoch die Belohnung ist, lesen Sie hier.

EU-Whistleblower-Richtlinie: Finanzielle Belohnung für Hinweisgebende in den USA

Whistleblower Bounties in den USA

In Europa sind finanzielle Anreize für Whistleblower eher die Ausnahme. In den USA sind die sogenannten „Whistleblower Bounties“ teil des Systems. Welche Gesetze es gibt und wie hoch die Belohnung ist, lesen Sie hier.

„Whistleblower Bounties“ in den USA

Die „Whistleblower Bounties“, also finanziellen Anreize für Hinweisgebende, sind fest in die nationale Gesetzgebung integriert. Insgesamt gibt es vier unterschiedliche Gesetze zum Schutz und finanziellen Entlohnung von Whistleblowern:

  1. Anti-Money Laundering Act of 2020 (AMLA)
  2. Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act of 2010 (Dodd-Frank)
  3. False Claims Act (FCA)
  4. Financial Institution Reform Recovery and Enforcement Act and Financial Institutions Anti-Fraud Enforcement Act (FIRREA)

Werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Gesetze.

Gesetz #1: AMLA

Das AMLA-Gesetz zielt vor allem auf die Bekämpfung von Geldwäsche ab. Ziel von AMLA ist die Meldung von Informationen über Verstöße gegen Anti-Geldwäsche-Gesetze, -Regeln oder -Vorschriften an das Justizministerium, das Finanzministerium oder an den eigenen Arbeitgeber.

Die Meldung kann auch dann unter das AMLA-Gesetz fallen, wenn es zu den Aufgaben des Whistleblowers gehört, über solche Angelegenheiten zu berichten.

Sind die Hinweise zweckdienlich und erfolgreich, kann der Whistleblower eine Belohnung von bis zu 30 Prozent des Gesamtbetrages der daraus resultierenden Geldsanktionen.

Voraussetzung ist, dass mindestens 1 Million US-Dollar wieder sichergestellt werden.

Gesetz #2: Dodd-Frank

Das Dodd-Frank Gesetz schützt Whistleblower, welche einen Verstoß gegen die Gesetze zur Verbraucherfinanzierung melden. Zu diesen verbrauchergestützten Dienstleistungen gehört unter anderem die Vergabe von Krediten, Betreuung von Darlehen oder die Verlängerung von persönlichen Leasingverträgen.

Gesetz #3: FCA

Das FCA-Gesetz protegiert Hinweisgebende, die einen Verstoß gegen staatliche Konjunktur- und sonstige Förderprogramme melden.

Die Höhe der finanziellen Belohnung kann 15 bis 30 Prozent des zurück erstatteten Betrages sein.

Gesetz #4: FIRREA

Das FIRREA-Gesetz legt den Fokus hauptsächlich auf Verstöße aus dem Finanzsektor. Whistleblower werden unter anderem für das Melden von Verstößen wie Geldwäsche, Veruntreuung, Überweisungsbetrug finanziell belohnt.

Die Höhe der Belohnung richtet sich nach dem wiedererlangten Geldbetrag.

  • 20 bis 30 Prozent auf die erste gesicherte 1.000.000 US-Dollar
  • 10 bis 20 Prozent auf die nächsten gesicherten 4.000.000 US-Dollar
  • 5 bis 10 Prozent auf die nächsten gesicherten 5.000.000 US-Dollar

Das Maximum an Rückerstattung liegt bei 1,6 Millionen US Dollar.

    Unser Ratgeber zur Whistleblower-Richtlinie

      Mehr Informationen zur Umsetzung der Whistleblower-Richtlinie

      Christoph Mers

      Online Content Manager