Bürokratie lähmt die Unternehmen
Bürokratie lähmt die Unternehmen
Regelungen hier, Vorschriften dort. Immer stärker spüren Unternehmen und Organisationen den Druck der Bürokratie. Doch was kann Abhilfe schaffen?
Bürokratie wirkt lähmend
Zunächst ein Blick auf zwei erdrückende Zahlen. Laut einer Umfrage des Allensbachs Institutes empfindet die Hälfte der befragten Unternehmen den bürokratischen Aufwand als zu groß.
Jedes fünfte Unternehmen findet den Aufwand sogar als sehr groß. Diese Belastungen wirken sich nicht bloß lähmend auf die Prozesse und Leistungsbereitschaft aus. Sie sorgen außerdem für zusätzliche Kosten.
KMU besonders betroffen
Von dem gesetzlichen Wirrwarr sind vor allem viele kleine und mittlere Unternehmen betroffen. Das zeigt beispielsweise eine Umfrage des Bonner Institutes für Mittelstandsforschung. Untersucht wurde der bürokratische Aufwand exemplarisch in der Maschinen- und Anlagenbau-Branche.
Grundsätzlich offenbart die Studie, dass die Bürokratiebelastung von den befragten Unternehmen unterschiedlich wahrgenommen. Was die Unternehmen eint, sind umzusetzende Bürokratiepflichten.
Hoher Kostenfaktor
Das Problem hierbei ist, dass die Umsetzung sowohl finanzielle als personelle Ressourcen bindet. Die Umsetzung dieser Vorschriften hat oftmals Fixkostencharakter. Das hat wiederum negative Folgen. Besonders für kleine Unternehmen.
Denn die relative Kostenbelastung ist bei kleineren Unternehmen tendenziell höher. Warum? Weil die Produktionsmengen oftmals geringer sind.
Unsicherheit bei der Umsetzung
Eine weitere Erkenntnis der Umfrage ist, dass Unternehmen eine große Sicherheit spüren in Bezug auf die Frage: Ist diese Vorschrift relevant? Wenn ja, wie muss die korrekte Umsetzung erfolgen.
Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Arbeitszeiterfassung. Nach dem sogenannten „Stechuhr“-Urteil aus September 2022 ist die Politik zum Handeln gezwungen worden.
Doch es gibt bisher bloß einen schwammigen Referentenentwurf, welcher noch mehr Fragen statt Antworten aufwirft. Somit werden die Unsicherheiten der Unternehmen noch verstärkt.
Digitalisierung vorantreiben
Ein oftmals zitiertes Schlagwort ist die Digitalisierung. Doch vor allem im Mittelstand gibt es Befürchtungen, dass dieser Prozess zu kostenintensiv ist. Genau diese Angst gilt es abzubauen und die deutlich überwiegenden Vorteile herauszustellen.
Ein Schritt in Richtung mehr Sicherheit ist die Auslagerung von Prozessen und die Zusammenarbeit mit externen Partnern sowie Experten*innen. Zum Beispiel ganz konkret bei der Einführung einer Software zur Arbeitszeiterfassung.
Payroll auslagern
Ein weiterer Bereich der Digitalisierung ist die Auslagerung der Entgeltabrechnung. Sowohl für Unternehmen aus der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Dienst. Denn die Lohn- und Gehaltsabrechnung steckt voller Regelungen, Vorschriften und sich ändernder Gesetze.
In diesem Fall können Unternehmen nicht nur die eigenen Mitarbeitenden entlasten. Es können sogar langfristig Kosten gesenkt und die Zufriedenheit der Angestellten*innen erhöht werden.
Christoph Mers
Online Content Manager